L‘Inconnue de la Seine

2020

1-Kanal-Video Installation, HD 16:9, Loop, 9.06 min.
1-channel-video installation, HD 16:9, loop, 9.06 min.

vimeo

»L’Inconnue de la Seine« war der Legende nach eine nicht identifizierte junge Frau, deren Leiche um 1900 aus der Seine geborgen wurde. Ein Pathologe war so von ihrer Schönheit fasziniert, dass er eine Totenmaske anfertigen ließ. In den folgenden Jahrzehnten wurde »L’Inconnue de la Seine« für Künstler, Dichter und Schriftsteller zur Muse. Der rätselhaft friedvolle Gesichtsausdruck der Toten war Anlass für zahllose Spekulationen über ihr Leben und ihre Todesumstände.

Die Unbekannte aus der Seine repräsentiert eine Frau, die in ihrem Tod Schönheit, Reinheit und Perfektion erlangt. Die Videoarbeit »L’Inconnue de la Seine« konfrontiert dieses passive Frauenbild mit realen Gesichtszügen von Frauen verschiedener Herkunft, Alters und Ausdrucks. Die Maske der Unbekannten wird von einem Portrait in Form und Bewegung einer sich in Wasser ausbreitenden und wieder auflösenden Tintenwolke überlagert. Das Frauenportrait wandelt sich – mal unmerklich aber kontinuierlich während der Entfaltung, mal überdeckend mit dem Einsetzen einer neuen Tintenwolke.

According to legend, »L’Inconnue de la Seine« was an unidentified young woman whose body was recovered from the Seine around 1900. A pathologist was so fascinated by its beauty that he had a death mask made. In the following decades, »L’Inconnue de la Seine« became a muse for artists, poets and writers. The mysteriously peaceful expression on the face of the dead gave rise to countless speculations about their lives and their circumstances.

The unknown woman from the Seine represents a woman who achieves beauty, purity and perfection in her death. The video work »L’Inconnue de la Seine« confronts this passive image of women with real facial features of women of different origins, ages and expressions. The mask of the unknown is overlaid by a portrait in the form and movement of an ink cloud that spreads and dissolves in water. The female portrait changes – sometimes imperceptibly but continuously during the unfolding, sometimes overlapping with the onset of a new cloud of ink.